
Wirtschaftlichkeit in der Energiewende
Bei Kaufentscheidungen im Trilemma Wirtschaftlichkeit-Versorgungssicherheit-Ökologie gibt die Wirtschaftlichkeit den Ausschlag. UntergangsszenarienVerschiedene Gruppierungen aus der Wissenschaft,
In letzte Zeit häufen sich in gewissen Kantonen die Aufforderungen von Heizungsinstallateuren an die Adresse der Immobilienbesitzer, ihre ältere Öl- oder Gasheizung schnell zu ersetzen. Dieser Aktivismus ist die Folge der kantonalen Energiegesetze, die den Austausch fossiler Heizungen in naher Zukunft entweder verhindern oder erschweren. Statistiken zeigen tatsächlich, dass Öl- und Gasheizungen zunehmend durch ähnliche Systeme ersetzt werden.
Handeln diese Personen unverantwortlich oder illegal, indem sie das Ziel ignorieren, dass die Schweiz bis 2050 klimaneutral sein soll? Mitnichten! Im Gegenteil zeugt der Entscheid, jetzt, im Jahr 2025, nochmals eine moderne Ölheizung zu installieren, von grosser Weitsicht. Erstens wird die neue, kondensierende Ölheizung deutlich effizienter arbeiten als die alte und folglich weniger Energie verbrauchen, weniger CO2 ausstossen und weniger Heizkosten verursachen. Zweitens ist davon auszugehen, dass das System bis zum Jahr 2050 durch ein neues, möglicherweise derzeit noch unbekanntes System ersetzt wird. Drittens spart man mit einer Ölheizung im Vergleich zu den meisten alternativen Systemen viele Investitionskosten.
Diese Mittel stehen dann zur Verfügung, um die Immobilie im Laufe der nächsten 25 Jahre zu ertüchtigen. Dies umfasst etwa die Isolierung der Gebäudehülle, oder der Ersatz von Radiatoren durch eine Bodenheizung. Sehr wahrscheinlich werden Ölheizungen anno 2050 sowieso mit erneuerbaren, klimaneutralen Heizölen betrieben. Statt heute in ein überteuertes Flickwerk zu investieren – etwa in einem alten, schlecht isolierten Haus eine Wärmpumpe zu installieren – betreibt man mit dem Kauf einer modernen Ölheizung vernünftigen, vorausschauenden Klimaschutz und erreicht damit das Netto-Null Ziel bis zur Jahrhundertmitte ohne überstürzte Experimente.
Roland Bilang, Geschäftsführer Avenergy Suisse