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Mit jeder Tankfüllung füllen Autofahrerinnen und Autofahrer auch die Bundeskasse, denn der Bund erhebt auf Treibstoffe eine Mineralölsteuer und einen Mineralölsteuerzuschlag. Diese belaufen sich zusammen pro Liter Benzin auf 76,82 Rappen und pro Liter Diesel auf 79,57 Rappen. Die Mineralölsteuern werden als fixe Rappenbeträge erhoben – je höher die Marktpreise für Treibstoffe sind, desto kleiner wird der Anteil der Steuern am Gesamtpreis. Nicht so bei der Mehrwertsteuer, die bekanntlich prozentual erhoben wird und damit bei hohen Preisen auch höher ausfällt. Schweizer Autofahrerinnen und Autofahrer liefern je nach Höhe der Treibstoffpreise also rund einen Drittel bis zur Hälfte ihrer Ausgaben für Benzin und Diesel an den Staat ab.

Quellen

Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG: Mineralölsteuer (2023)

Die Finanzflüsse rund um den Strassenverkehr sind komplex und kaum zu durchschauen. Grob lassen sich aus den Statistiken des ASTRA folgende Zahlen herleiten: Die Einnahmen aus der Mineralölsteuer und dem Mineralölsteuerzuschlag belaufen sich 2024 gemäss Voranschlag auf rund 4,2 Milliarden Franken, diejenigen aus Automobilsteuern, Autobahnvignette und anderen Abgaben auf fast 1 Mrd. Franken. Davon fliessen rund 1,26 Milliarden Franken in die «Spezialfinanzierung Strassenverkehr» und 2,7 Milliarden in den «Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds» (NAF). Was viele Autofahrer nicht wissen: 50 Prozent der Mineralölsteuer, erhoben an der Zapfsäule, fliessen in die allgemeine Bundeskasse. 2024 werden es ca. 1,25 Milliarden Franken sein. Ebenfalls in die allgemeine Bundeskasse fliessen Erträge aus der Mehrwertsteuer, die der Bund auf Benzin und Diesel erhebt. Schweizer Autofahrer finanzieren also deutlich mehr als nur die Strassen, auf denen sie unterwegs sind.

Quellen

Bundesamt für Strassen ASTRA: Strassen und Verkehr (2023/2024), S. 52

Die Mehrwertsteuer ist bekanntlich eine allgemeine Verbrauchs- und Konsumsteuer, die der Bund bei den Unternehmen erhebt und die von den Unternehmen wiederum auf die Konsumentinnen und Konsumenten überwälzt wird. Sie beträgt bei den allermeisten Produkten 8,1 %. Die Erhebung dieser Steuer führt in aller Regel zu keinen Diskussionen; bei Mineralölprodukten wie Benzin, Diesel und Heizöl stellt sie aber ein Problem dar: Die Mehrwertsteuer wird nämlich auf den gesamten Preis erhoben. Dieser besteht aber zu einem grossen Teil aus Steuern und Abgaben, nämlich aus der Mineralölsteuer bei Treibstoffen und aus der CO2-Abgabe beim Heizöl. Der Bund erhebt also faktisch eine «Steuer auf die Steuer» – was vom Bundesgericht im Falle der Billag-Gebühren als widerrechtlich taxiert wurde. Nationalrat Franz Grüter reichte zur Behebung dieses Missstands 2019 einen parlamentarischen Vorstoss ein, der allerdings abgelehnt wurde. Die ungerechte Mehrfachbesteuerung von Autofahrerinnen und Autofahrern bleibt also bis auf Weiteres bestehen.

Quellen

Parlamentarische Initiative 19.405 (2019)

2023 waren 20.7 Prozent aller neu immatrikulierten Personenwagen in der Schweiz rein batteriebetriebene Elektromobile. 36,7 Prozent waren Hybride (27,6 Prozent Voll- und 9 Prozent Plug-In-Hybride) und 42,6 Prozent hatten einen Benzin- oder Dieselmotor (Benzin: 33,3 Prozent, Diesel: 9,3 Prozent). Somit verfügten 2023 nach wie vor 4 von 5 neu immatrikulierten Personenwagen über einen Benzin- oder Dieseltank. Der Zuwachs an rein batteriebetriebenen Elektromobilen geht also weiter, allerdings gemächlich und auf niedrigem Niveau.

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Bundesamt für Statistik BFS: Strassenfahrzeuge – neue Inverkehrsetzungen (2024)

Auf den Schweizer Strassen waren 2023 6’445’112 Fahrzeuge unterwegs. Im Vergleich zum Jahr 2000 bedeutet dies einen Zuwachs von über 40 Prozent. Drei Viertel der Fahrzeuge, 4,76 Millionen, sind Personenwagen. Innerhalb dieser Gruppe ist die letzten Jahre ein Trend zu Hybrid- und Elektromobilität zu beobachten. Allerdings ist der Anteil am Gesamtbestand nach wie vor klein: 7.6 Prozent waren Voll- oder Plug-In-Hybrid-Modelle und 3.27 Prozent reine Elektroautos. Das heisst: Über 96 Prozent der Personenwagen in der Schweiz verfügen nach wie vor über einen Verbrennungsmotor. Auch wenn der Anteil der Elektromobilität in den nächsten Jahren deutlich ansteigen sollte, bleiben Benzin und Diesel also bis auf Weiteres Standard.

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Bundesamt für Statistik BFS: Strassenfahrzeuge – Bestand, Motorisierungsgrad (2025)

Seit dem 1. Januar 2024 unterliegen auch Elektroautos dem normalen Steuersatz von 4 Prozent auf Automobile für den Personen- oder Warentransport. Dies bedeutet aber nicht, dass die Elektromobile den Fahrzeugen mit Verbrennermotor steuerlich gleichgestellt sind. Die Mineralölsteuer, die auf jeden Liter Treibstoff erhoben wird und mit der der Bund Unterhalt und Bau des Staatsstrassennetzes finanziert, fällt nach wie vor nur bei Benzin- und Dieselfahrzeugen an. Nutzer von Elektrofahrzeugen bezahlen keine Mineralölsteuer und es wird auch keine Ersatzabgabe erhoben. Es bestehen allerdings Pläne, noch in diesem Jahrzehnt auch die E-Mobilität steuerlich an der Finanzierung des Strassennetzes zu beteiligen – in welcher Form, ist noch unklar. Bei der Autobahnvignette findet wiederum keine Unterscheidung statt, diese muss unabhängig von der Antriebsart gekauft werden. Und um das Bild abzurunden: Auf kantonaler Ebene herrscht ein föderalistischer Flickenteppich bei der Besteuerung von E-Mobilen – je nach Kanton werden sie stark zur Kasse gebeten oder sie bezahlen gar nichts.

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Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG: Automobilsteuer (2025)

2023 starben auf Schweizer Strassen 236 Personen im Strassenverkehr, leicht weniger als im Vorjahr. Gegenüber dem Jahr 2000 hat die Zahl der Verkehrstoten damit um 60 Prozent abgenommen. Diese deutliche Abnahme ist angesichts der Tatsache, dass der Verkehr in den letzten 25 Jahren infolge der gestiegenen Wohnbevölkerung stark zugenommen hat, bemerkenswert.

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Bundesamt für Strassen: Strassenverkehrsunfälle 2023 (2024)

Der öffentliche Verkehr (ÖV) in der Schweiz ist nicht selbsttragend. Der Bund gibt jedes Jahr über fünf Milliarden Franken für den ÖV und den Schienengüterverkehr aus. Verantwortlich für die Steuerung der Finanzierung ist das Bundesamt für Verkehr (BAV). Finanziert werden damit erstens Substanzerhalt und der Ausbau der Bahninfrastruktur, zweitens Abgeltungen für den regionalen Personenverkehr und drittens die Förderung des Güterverkehrs auf der Schiene. Neben dem Bund tragen auch Kantone und Gemeinden nochmals rund fünf Milliarden Franken zu den Verkehrskosten bei.

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Bundesamt für Verkehr BAV: Finanzierung des öffentlichen Verkehrs (2023)

Die wirtschaftliche Bedeutung des Strassentransports in der Schweiz ist enorm: Der Anteil der Strasse am gesamten inländischen Güterverkehr lag 2023 bei rund 62 Prozent, jener der Schiene bei 38 Prozent. 2023 betrugen die Transportleistungen auf dem schweizerischen Strassen- und Schienennetz insgesamt 26,1 Milliarden Tonnenkilometer. Zum Verständnis: Ein Tonnenkilometer entspricht der Beförderung einer Tonne über einen Kilometer. Oder etwas bildlicher ausgedrückt: 26,1 Milliarden Tonnenkilometer wären es, wenn man den Eiffelturm 4’500 Mal von Basel nach Chiasso und wieder zurück transportieren würde.

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Bundesamt für Statistik BFS: Güterverkehr (2025)

Die Schwerverkehrsabgabe (LSVA) ist eine zentrale Massnahme der schweizerischen Verkehrspolitik. Sie wurde 2001 eingeführt und ist eine leistungsabhängige Abgabe, die auf allen Strassen in der Schweiz von in- und ausländischen Lastwagen über 3,5 Tonnen zu entrichten ist. Im Jahr 2024 beträgt die maximale LSVA pro Fahrzeug und Kilometer 3.10 Franken. Laut dem Bundesamt für Verkehr (BAV) generiert die LSVA, die durch das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) erhoben wird, jährliche Einnahmen von rund 1,6 Milliarden Franken. Die Einnahmen gehen zu einem Drittel an die Kantone, zu zwei Dritteln an den Bund. Letzterer verwendet seinen Anteil grösstenteils für die Finanzierung der Bahninfrastruktur. Hauptmotiv für die Einführung der LSVA war es, mehr Güter auf der Schiene zu transportieren.

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Bundesamt für Verkehr BAV: Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) (2025)

In der Schweiz ist die Benutzung der Autobahnen und Schnellstrassen gebührenpflichtig. Es gibt allerdings kein Mautsystem wie in einigen anderen europäischen Ländern, die Gebühr wird stattdessen durch den jährlichen Kauf einer Autobahnvignette entrichtet. Seit 1985 ist diese Vignette Pflicht für alle Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen; sie kostete zu Beginn 30 und seit 1995 unverändert 40 Franken. Die Einnahmen aus der Autobahnvignette – 2023 rund 420 Millionen Franken – fliessen vollumfänglich in den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF), also in Bau und Unterhalt der Nationalstrassen. Übrigens: Seit 2024 gibt es neben der physischen Klebevignette eine elektronische Vignette.

Quellen

Bundesamt für Strassen ASTRA: Strassen und Verkehr (2023/2024), S. 53

Die Schweiz hat seit 1990 erhebliche Fortschritte bei der Reduzierung der Emissionen im Strassenverkehr gemacht: Gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat sich der CO2-Ausstoss gegenüber 1990 um 8 Prozent reduziert. Im selben Zeitraum hat die Anzahl gefahrene Personenkilometer um rund 21 Prozent zugenommen, von 78 Milliarden auf 94 Milliarden. Dies deutet auf eine deutlich effizientere durchschnittliche Motorleistung und einen drastischen Rückgang des durchschnittlichen Treibstoffverbrauchs pro Kilometer hin.

Quellen

Bundesamt für Umwelt BAFU: Klima: Das Wichtigste in Kürze (2024)

Bundesamt für Statistik BFS: Verkehrsleistungen im Personenverkehr (2024)

Die Verkehrsteilnahme in der Schweiz ist heutzutage vielfältig und viele Nutzende verlassen sich nicht mehr nur auf einen einzigen Verkehrsträger. Durchschnittlich legten 2021 jede Einwohnerin und jeder Einwohner der Schweiz täglich 30,0 Kilometer im Inland zurück. Der Grossteil davon (69 %) wurde mit dem Personenwagen bewältigt. Wichtigster Mobilitätszweck waren mit einem Distanzanteil von 43 Prozent die Freizeitaktivitäten, gefolgt von den Arbeitswegen mit 28 Prozent. Insgesamt legte jede in der Schweiz wohnhafte Person im Laufe des Jahres 2021 durchschnittlich 14’926 Kilometer zurück. Dies entspricht mehr als einem Drittel des Erdumfangs. Berücksichtigt sind dabei auch sämtliche Reisen und die im Ausland zurückgelegten Strecken.

Quellen

Bundesamt für Statistik BFS: Mobilitätsverhalten der Bevölkerung (2023)

Schweizer Neuwagen werden aufgrund des technischen Fortschritts immer energieeffizienter. Der durchschnittliche CO2-Ausstoss neuer Personenwagen hat gemäss Prüfstandmessungen seit 1996 um 48% abgenommen – von 217g/Km (1996) auf 112,7g/Km (2023).

Quellen

Bundesamt für Statistik: CO2 Ausstoss Personenwagen (2024)

Eine ETH-Studie zeigt, dass der Ersatz von herkömmlichen, fossilen Treibstoffen bei schweren Lastwagen über 32 Tonnen sehr herausfordernd wird. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass im Jahr 2035 die globalen Marktanteile emissionsfrei betriebener Fahrzeuge in diesem Bereich bei einem Wert unter 10 Prozent liegen werden. Das heisst, dass solche Lastwagen mit grosser Wahrscheinlichkeit auch 2035 grösstenteils noch einen Dieselmotor haben und folglich auf eine zuverlässige Versorgung mit Diesel angewiesen sein werden. Die Modellrechnungen zeigen, dass die Elektrifizierung des Lastwagenverkehrs bis 2035 nur bei leichten und mittelschweren Fahrzeugen vorankommt.

Quellen

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH): Schwere Lkw wohl auch künftig nicht CO2-neutral (2023)

Staustunden auf den Autobahnen und Verspätungen beim ÖV verursachen jedes Jahr immense Kosten. Gemäss Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) häufen sich jeden Tag auf allen Schweizer Strassen knapp 200 000 Stunden Verspätung an, weil Autos und Lastwagen in Staus feststecken oder nur langsam vorwärtskommen. Die verlorene Zeit kostet Geld. Gemäss den neusten Berechnungen des ARE beliefen sich 2019 die sogenannten Verspätungskosten auf über drei Milliarden Franken.” Besonders stark von den Verspätungen betroffen, sind Personenwagen. Sie machen rund 90 Prozent aus. Den Rest teilen sich Lieferwagen und Schwerverkehr.

Quellen

Bundesamt für Raumentwicklung (ARE): Staus auf Schweizer Strassen verursachen Kosten von über 3 Milliarden Franken (2024)

Auf Schweizer Strassen wurden 2023 rund 4,83 Mio. Tonnen Benzin und Diesel verbraucht. Umgerechnet ergibt dies eine Summe von ungefähr 6,1 Milliarden Liter Treibstoffe. Auf jeden Einwohner der Schweiz kommt somit ein Verbrauch von rund 677 Litern – also knapp 2 Liter pro Tag. Oder, um das Ganz noch etwas anschaulicher darzustellen: der im Jahr 2023 auf Schweizer Strassen verbrauchte Treibstoff würde 2’440 olympische Schwimmbecken füllen.

Quellen

Avenergy Suisse: Avenergy Jahresbericht 2023, S. 46

In der Schweiz haben Lastwagen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen 2023 eine Transportleistung von 15,5 Mrd. Tonnenkilometer (tkm) erbracht. Zum Verständnis: Ein Tonnenkilometer entspricht der Beförderung einer Tonne über einen Kilometer. Davon waren 70% inländische und 30 % ausländische Fahrzeuge. Betreffend Antriebstechnologie liegen zwar keine genauen Zahlen vor, es ist aber davon auszugehen, dass die Überwiegende Mehrheit der Lastwagen in der Schweiz mit Dieselmotoren betrieben werden. Diesel bleibt damit der dominierende Treibstoff für den Güterverkehr in der Schweiz.

Quellen

Bundesamt für Statistik (BFS): Strassengüterverkehr mit schweren Fahrzeugen (2024)

Die Kosten des motorisierten Individualverkehrs sind seit 1990 lediglich um 24% gestiegen, während die allgemeine Teuerung im selben Zeitraum bei 40% liegt. Völlig aus dem Ruder gelaufen sind hingegen die Kosten des ÖV. Das Generalabonnement hat sich um 86% verteuert, während sich die Kosten für ein normales Retourbillet mehr als verdoppelt haben (101% Teuerung).

Quellen

Preisüberwacher: Juni Newsletter (2024)